Deponie- Projekt in Wigoltingen / Toggenburger

Plattform für FAKTEN, FRAGEN und INFORMATIONSAUSTAUSCH

Braucht es überhaupt noch Deponien?

Ja, es braucht noch Deponien, auch im Thurgau. Obwohl die Abfallwirtschaft immer mehr zur Kreislaufwirtschaft wird und (moralisch wie gesetzlich) werden muss (VVEA Art. 12 VERWERTUNGSPFLICHT), fallen immer noch Abfälle an, die abgelagert werden müssen. Es ist sogar so, dass je mehr aufbereitet wird je höher die Klasse für die Deponierung der noch verbleibenden Rückstände aus der Aufbereitung, weil sich die Schadstoffe in den Rückständen sammeln.

Hier eine einfache verständliche Uebersicht (Details sind hier zu finden) zu den Deponietypen in der Schweiz:

A: früher unverschmutzter Aushub, braucht keine besonderen Massnahmen

B: früher Inertdeponien: braucht einfache Schutzmassnahmen wie Entwässerung etc.

C- E: Aufwändige Deponien für belastete Abfälle und Rückständen aus Aufbereitungsanlagen wie Bodenwäsche (z.B. BSZ Tollenmatt in Gachnang bei Frauenfeld, oder Recyclinganlagen in Neftenbach), Kehrichtverbrennungsanlagen oder stark kontaminierten Böden (nach Unfällen, Industriesanierungen etc.).

«Kantonale Deponien» im Thurgau

Zur Zeit sind für den Thurgauer Richtplan Kapitel 4.4. Ver- und Entsorgung drei Standort als «Zwischenergebnis» vorgesehen jedoch noch nicht rechtskräftig weil dieses Kapitel noch vom Kantonsrat abgesegnet werden muss:

• Aspi, Homburg
• Oberes Schlatt/Engwang, Wigoltingen
• Zelgli/Altishausen, Kemmental

D.h. in einer späteren Phase werden diese Standorte zu einer kantonalen Deponiezone umgewandelt. Bei einer kantonalen Deponiezone liegt die Federführung beim Kanton so wie z.B. bei einer Kantonsstrasse. Dies ist so, weil hier vorwiegend kantonale Interessen vorliegen und diese auch im Vordergrund stehen.

Warum eine Deponie in Wigoltingen?

Eine «stille Allianz», vermutlich unter Leitung der Firma Toggenburger (Chef und Jurist Herrn Truls Toggenburger) in Zusammenarbeit mit dem damaligen Kantonsrat Stefan Geiges und dem Präsidenten des Baumeisterverbandes, Bauunternehmer und Kantonsrat Mathias Tschannen hat das Deponieprojekt mit Bahnanschluss in Altishausen an der Kantonsratsabstimmung vom 6.12.2017 sehr knapp (5 Stimmen Differenz, wobei nur noch 96 Räte noch anwesend waren… einer weniger und es hätte keine Abstimmung mehr stattfinden dürfen) zur Rückweisung des Kapitel 4.4 gebracht. Nun muss eine erneute Festsetzung (nun ist jedoch ein «Zwischenergebnis» vorgesehen) eines oder mehrerer Standorte für eine Deponie erfolgen. Es soll nun gemäss Toggenburger (wie auch S. Geiges und M. Tschannen) als einzige oder eine unter anderen Deponien Schlatt Wigoltingen sein (obwohl dieser Standort viele offene Fragen enthält und auch Nachteile aufweist).

Das Hauptargument war, dass ein Monopol (was nicht den Tatsachen entspricht, das Gegenteil ist der Fall) entstehen wird was verhindert werden soll und nicht, dass es technisch (Verkehr, Sicherheit, Lärm, Landschaft usw.) bessere Standorte gäbe was ja bei so einem Projekt im Zentrum stehen sollte und weshalb sich ja die Regierung für das Projekt Zelgli in Altishausen entschieden hatte.

Weiter UNTEN werden wir auf das in der «Infobroschüre» auf Seite 3 von der Firma Toggenburger (welche unbelegt ist, was wohl so gewollt ist weil das Projekt nicht so rosig wie dargestellt ist) behauptete Monopol eingehen:

Aussage Toggenburger: «Ein privates Monopol durch die Festlegung einer kantonalen Nutzungszone liegt nicht im Interesse der Bevölkerung»

Informationen und Fragen zum Deponieprojekt Wigoltingen

(bezugnehmend auf die Aussagen in der Infobroschüre der Firma Toggenburger)

1. Behauptung «Monopol»:

Wie oben darauf hingewiesen, müssen Abfälle in Aufbereitungsanlagen (VVEA Art. 12) vor der Ablagerung behandelt werden. Die einzige Bodenwaschanlage in der Ostschweiz und im Thurgau ist die BSZ Tollenmatt in Gachnang bei Frauenfeld der Winterthurer Firma Toggenburger, was bedeutet, dass hier seit ein paar Jahren bereits ein Monopol der Firma Toggenburger besteht! Das ist insofern grundlegend, dass bei fast allen Bodensanierungen etc., worauf sich die nicht näher begründete Behauptung Monopol wohl beziehen muss (bei der Schlacke werden vom Kanton die Rahmenbedingungen sowieso diktiert), Abfälle anfallen, die zwingend in die Toggenburger-Aufbereitung in Frauenfeld müssen (weil die anderen Anlagen zu weit weg sind und damit die Transportkosten zu hoch wären) und andere Abfälle (möglichst wenig) direkt in die Deponie entsorgt werden. Für ein konkurrenzfähiges Auftreten eines Unternehmers auf dem Thurgauer (auch Ostschweizer) Markt bei Sanierungen wo Bodenmaterial (von Gesetzes wegen) aufbereitet werden muss kommt man an Toggenburger kaum vorbei. Betreibt die Firma Toggenburger auch noch die Deponie Wigoltingen für die Entsorgung der Aufbereitungsabfälle der Bodenwaschanlage BSZ in Gachnang wie auch der Abfälle direkt ab Baustellen, wird im Thurgau ein bestehendes Monopol ausgebaut und nicht ein neues verhindert!

Die Firma Toggenburger hätte dann im Thurgau damit eine gesamte vertikale Bau-Kette vom Tiefbau, Aufbereitung, Deponierung, Baustoffproduktion und Baugeschäft (z.B. H.Bachmann AG Aadorf) in der Hand (ja das betreibt/ beteiligt die Firma Toggenburger alles auch noch) was geschickt in den letzten Jahren ausgebaut wurde. Solche Informationen findet man schwer oder nicht auf den Webseiten der Firma Toggenburger oder den weiteren Unternehmungen, sondern muss man mühsam zusammensuchen.

Als ein gutes Beispiel dient dazu, dass die Firma Toggenburger noch nicht lange das Kieswerk Aadorf (welches über eine Deponie A und Kiesvorkommen verfügt) «feindlich» übernommen hat und zudem verstärkt im Thurgauer Tiefbau aktiv ist, sollte jedem Mitglied des Thurgauer Baumeisterverbandes (ja ihr!!!) klar sein, das hier Marktmacht ausgebaut, und nicht verhindert wird. Dies liegt weder im Interesse der Thurgauer Bevölkerung noch im Interesse der Mitglieder des Thurgauer Baumeistervebands, was aber von Toggenburger in der Broschüre behauptet wird. Dass hier andere, persönliche/ geschäftliche Beweggründe der Herren T. Toggenburger, S. Geiges und M. Tschanen vorliegen müssen ist damit mehr als nahe liegend.

Frage: Was für Abmachungen bestehen zwischen diesen Parteien und welche Interessen verfolgen diese wirklich?

2. Behauptung Bachläufe/ Natur

Aussage Toggenburger: «Die Natur gewinnt durch ausgedolte Bachläufe sowie der Erstellung von neuen Trockenstandorten.»

Durch das Gelände verläuft ein eingedohlter Bach welcher früher zur Gewinnung von landwirtschaftlicher Nutzfläche eingedohlt wurde. Da gemäss aktueller Gewässerschutz-Gesetzgebung keine Deponie über einen eingedohlten Bach gebaut werden darf und dieser im Falle eines Eingriffs ausgedohlt werden muss stimmt diese Aussage insoweit. Dabei ist jedoch zu beachten, dass mit der Ausdohlung auch die Abstände zum Gewässer eingehalten werden müssen was bedeutet, dass erheblich viel landwirtschaftliche Nutzfläche verloren geht. Dass auch «Ausgleichsflächen» für die beanspruchte Deponiefläche wie Trockenstandorte geschaffen werden müssen ist klar und per Gesetz vorgegeben. Wo und wie was gelöst werden soll zeigen die Projektverfasser jedoch nicht auf; diese Informationen fehlen auf den dürftigen Plänen und Informationen zum Projekt (obwohl in diesem Stadium weit mehr vorhanden sein müsste).

Feststellung: Es hat nichts mit Wohltat zu tun, was die Infobroschüre Toggenburger suggerien will, wenn man die gesetzlichen Mindestanforderungen zu einem Projekt einhält welche andernorts genauso gelten. Zudem werden vorhandene Infos/Pläne nicht öffentlich gemacht was grundsätzliche Fragen aufwirft.

3. Landschaftsbild

Aussage Toggenburger: «Das Landschaftsbild wird durch Rekultivierung der Deponie aufgewertet.»

Diese Aussage ist geradezu lächerlich. Es mag sein, wenn der Deponiehügel in 50 Jahren wieder begrünt und die Menschen gar nicht mehr wissen, was darunter ist, und dass dies dann sogar zum «Wandern» (wie in der Infobroschüre Toggenburger erzählt) genutzt wird. Fakt ist aber, dass die direkt angrenzende Autobahn N7 in der Landschaft tiefer gelegt und damit visuell verschwindend eingebettet wurde, auch als Lärmschutz. Bei der Deponie wird genau das Gegenteil gemacht: Es wird ein markanter Hügel aufgeschüttet worauf während mindestens 25 Jahren Bagger- und Lastwagenverkehr stattfindet; d.h. eine mindestens 25 Jahre dauernde Baustelle am höchsten künstlich erstellten Punkt meterweit über dem natürlichen Gelände mitten in der Landschaft, und wenn man den absichtlich spärlichen Plänen in der Broschüre glauben will, weit höher als die umliegenden Baumkronen (was unüblich ist weil die Baumkrone normalerweise die Obergrenze von solchen Bauwerken darstellt)! Von so einem hohen Hügel aus verteilen sich Lärm und Staub kilometerweit (je nach Windrichtung) da völlig ungeschützt und durch nichts abgeschirmt (fragen Sie einfach mal die Nachbarn des BSZ Gachnang oder Hard/ Tössalmend Neftenbach, die haben auch so einen Hügel von Toggenburger nebenan…).

Feststellung: Dass mit dem Bau von so einem Hügel die Landschaft aufgewertet wird ist schlichtweg falsch. Die entstehenden Probleme werden bewusst nicht angesprochen und daher auch nicht wirklich ernst genommen obwohl dies eine enorme Beeinträchtigung der Nachbarschaft darstellt (viel Glück dann beim Spiel auf dem direkt danebenliegenden Golfplatz… oder gilt Staub in den Augen der Golfer als Kriterium?).

Blick von der Mitte der geplanten Deponie Richtung Osten: Aktuell wachsen Raps und Weizen. Wohnhäuser sind gut zu sehen.

4. Verbesserung Landwirtschaft

Aussage Toggenburger: «Die Bodenverhältnisse für die landwirtschaftliche Nutzung werden verbessert.»

Es mag sein, dass in 50 Jahren einige Bodenflächen in der Qualität minim aufgewertet werden. Bis dahin besteht aber eine massive Beeinträchtigung der Landwirtschaft; zudem gehen unterm Strich erhebliche landwirtschaftliche Fläche verloren. Insgesamt für die Landwirtschaft klar ein Minus. Das ist eben einer der Preise die man für so ein Projekt bezahlt und das sollte man auch so kommunizieren. Es ist absurd, das Gegenteil zu behaupten…

Feststellung: Die Entschädigung der/ des betroffenen Bauern erfolgt nicht in der Aufwertung der landwirtschaftlichen Flächen sondern in der monetären/ anderweitigen Entschädigung. z.B. hat einer der «betroffenen» Grossgrundbesitzer Spöhl bereits eine Firma für Tiefbau gegründet:

https://www.moneyhouse.ch/de/company/spoehl-ag-13379772271

5. Regional breit abgestützt

Aussage Toggenburger: «Das Projekt wird durch ein Beteiligungsmodell transparent und regional breit abgestützt sein.»

Leider wird auch hier wieder behauptet ohne zu belegen. Uns ist KEIN Unternehmer oder Verband bekannt, der eine gültige Abmachung (jedenfalls keine die überprüfbar und stichhaltig wäre) mit der Firma Toggenburger zu diesem Projekt hat. Alles nur Politik für Eigeninteressen. Von wem welche Beteiligungen und welche Abmachungen eingegangen worden sind wird nicht erklärt. Deshalb ist anzunehmen, dass hier die Interessen der Unternehmung Toggenburger wie auch andere private Interessen der «Helfer» im Vordergrund stehen und umgesetzt werden.

Feststellung: Es wird auch hier behauptet ohne Belege.

6. Know How der UnternehmungToggenburger

Aussage Toggenburger: «Das Familienunternehmen Toggenburger verfügt über die langjährige Erfahrung und das nötige Know-how im Deponiebetrieb.»

Es ist richtig, dass die Unternehmung Toggenburger langjährige Erfahrung hat im Recycling und Deponiebetrieb, jedoch nur bei den einfachen Deponietypen A und B (siehe weiter oben Beschrieb zu den Deponietypen). Für die Deponietypen C, D, und E welche ein vielfaches anspruchsvoller und nicht vergleichbar sind als A und B, sind uns keine Erfahrungen der Firma Toggenburger bekannt.

Die Firma Toggenburger ist eine vom Juristen Herrn Truls Toggenburger, zweifelslos ein guter Geschäftsmann, konzernmässig geführte Unternehmung. Wir im Thurgau verstehen jedoch unter Familienunternehmung in der Umgangssprache jedoch nicht ganz das gleiche… Bei uns im Thurgau hat der Chef einer Familienunternehmung auf dem Bau üblicherweise jeweils von der «Pike aus» gelernt und nur in seltenen Fällen Jura studiert.

Feststellung: Die Firma Toggenburger ist von der Struktur her eher mit einem Konzern als mit einen Thurgauer Familienbetrieb zu vergleichen.

7. Vorwiegend Material aus dem Thurgau

Aussage Toggenburger: «Es soll vorwiegend Material aus dem Kanton Thurgau deponiert werden und nicht aus der ganzen Schweiz angeliefert werden.»

Gemäss Broschüre der Toggenburger Unternehmung sollen die Aufbereitungsrückstände der Toggenburger Bodenwaschanlage BSZ Tollenmatt in Gachnang (siehe weiter oben) in die neue Deponie Wigoltingen geführt werden.

Vorwiegend (Material aus dem Thurgau..) heisst für uns der grösste Teil, bzw. mehr als die Hälfte. Der grösste Teil des in der BSZ Tollenmatt in Gachnang aufbereiteten Bodens (schätzungsweise 60-80’000Tonnen je Jahr), nach aktuellen Infos 85-95%, stammen jedoch nicht aus dem Thurgau sondern aus dem Rest der gesamten Schweiz, teils über mit den vorhanden Bahnanschluss (vorbildlich) per Bahn angeliefert. Wenn 85-95% des aufbereiteten Boden im BSZ Tollenmatt nicht aus dem Thurgau stammen sind auch 85-95% der entstehenden Rückstände (20-40% vom aufbereiteten Material) nicht aus dem Thurgau, oder wird durch den Umschlag und Aufbereitung gemäss Toggenburger der Abfall Thurgauerisch? Vielleicht ist das gemäss Gesetz oder Statistik sogar so…

Fragestellung: Wie viel ausserkantonales Material wird im BSZ Tollenmatt aufbereitet und wie viel Aufbereitungsrückstände davon sollen in die neue Deponie Wigoltingen gelangen? Welchen Anteil macht dies an der Deponie aus?

Feststellung: Vermutlich wird der grösste Teil der abgelagerten Aufbereitungsrückstände in der Deponie Wigoltingen vom BSZ Tollenmatt (Toggenburger), der einzigen (monopol-) Bodenwaschanlage im Thurgau, kommen welche zu 85-95% ausserkantonale gesamtschweizerische Abfälle aufbereitet. Die Behauptung, das vorwiegend Material aus dem Thurgau deponiert werden soll, ist daher wohl nicht richtig. Toggenburger macht jetzt schon gerade das was er anderen unterstellen und kritisieren will und als Politikum/ Polemik nutzt: Abfälle aus der ganzen Schweiz importieren, aufbereiten und sein bestehendes Monopol (im Thurgau) ausbauen!!!!

Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist die Firma Toggenburger mit dem Kieswerk Aadorf (Deponie und RC Platz) und BSZ Tollenmatt Gachnang bereits jetzt der grösste Abfallimporteur des Kantons Thurgau!!!

7.1. Vorwiegend Material aus dem Thurgau zum Zweiten…

Da der Thurgau schon seid Jahrzehnten Deponien von angrenzenden Kantonen beansprucht entsteht und entstand eine Ausgleichspflicht, d.h. der Thurgau wird früher oder später Material wieder aus anderen Kantonen importieren und deponieren müssen (steht so in der Richtplanerläuterung). Dies gälte auch für die Deponie Wigoltingen.

Fragestellung: Wie viel ausserkantonales Material will die Deponie Wigoltingen importieren? Wie und über welche Routen soll dies angeliefert werden?

Feststellung: Dass vorwiegend Material aus dem Thurgau deponiert werden soll stimmt auch zum Zweiten wohl nicht: Gerade der Zürcher Betreiber Toggenburger wird sich wohl auf die Ausgleichspflicht berufen um aus dem umliegenden Kantonen, auch von seinen eigenen Baustellen, Material auf der Deponie Wigoltingen abzulagern verfügt die Firma Toggenburger doch sonst über keine ähnliche Deponie als diese.

Fragestellung: Sollen sogar Aufbereitungsrückstände der neuen Bodenwaschanlage von Toggenburger im Tessin in Wigoltingen abgelagert werden?

8. Nur 3% Lastwagenfahrten mehr…

Aussage Toggenburger: «Die Gemeinden Müllheim und Märstetten werden mit rund 3% zusätzlichen LKW Fahrten mehrbelastet (Berechnungen des Büros Meier und Partner AG, Weinfelden).»

Wo genau der Lastwagenverkehr durchgehen wird und welche Strassen mit welchen zusätzlichen Immissionen zu rechnen haben wird nicht gesagt. Wo die Zufahrt zur Deponie erfolgt wird ebenfalls nicht kommuniziert, obwohl dies extrem wichtig ist.

Zudem sind weit mehr Ortschaften als nur Müllheim und Märstetten von Mehrverkehr betroffen! Es wird verschwiegen, dass die gesamte Schlacke der KVA Weinfelden (welche doch eine beträchtliche, wenn nicht sogar die hauptsächliche Menge zur Deponie ausmacht ==> die Pfeile der Broschüre Seite 4 sind zu Recht am fettesten) neu mit Lastwagen mitten durch Weinfelden müsste anstatt grundsätzlich mit der Bahn oder mit Lastwagen Richtung St.Gallen (jetzt geht der Lastwagenverkehr NICHT durch Weinfelden) abtransportiert wird. UNTEN die Fahrrouten in der Karte, wo die beim maximalen KVA- Ausbau bis zu 120’000Tonnen Schlacke je Jahr per Lastwagen (ca. 6000 Ladungen ergeben ca. 12’000 Lastwagenfahrten je Jahr. Das ist etwa soviel, als ob beim ursprünglichen Neubau der KVA sämtlicher Abfall mit dem Lastwagen einmal in Weinfelden «eine Runde drehen» würde… was sicher nicht im Sinne der Weinfelder war und ist!) neu durchfahren müssten (eine alternative Route oder per Bahn gibt es zu diesem Deponiestandort nicht):

Genau um den Lastwagenverkehr durch Weinfelden zu vermindern/ verhindern wurde damals die KVA Weinfelden mit Bahnanschluss ausgestattet…

Die KVA plant einen Ausbau der Anlagen in Weinfelden, womit sich die Mengen zur Deponie (und damit der Lastwagenverkehr durch Weinfelden) vervielfachen würde. Die KVA Weinfelden wie auch das BSZ Tollenmatt haben vorbildlich und wie z.B. im Kanton Zürich heute noch und erst recht üblich und verlangt Bahnanschluss. Gerade Werk-zu-Werkverkehr soll auf die Bahn weil das schlicht Sinn macht. Die direkten Mengen (per Lastwagen) auf die Deponien werden wegen der Aufbereitungspflicht (gemäss VVEA Art. 12) abnehmen; der Werkverkehr von behandeltem Abfall zwischen den Werken und den Deponien wird daher zunehmen.

Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wo welcher Lastwagen-Verkehr zu welchen Zeiten durchgehen wird da nicht mal die Zufahrt zur Deponie bekannt ist zumal ja von verschiedenen Himmels- Richtungen angeliefert werden soll (Weinfelden, Gachnag usw.). Hier noch die Anlieferungsrouten von BSZ Tollenmatt Gachnang (Toggenburger):

Feststellung: Ohne die Zufahrt und Szenarien zu kennen ist die Aussage von nur 3% Mehrverkehr nichts Wert. Es ist nicht möglich, dass über alle betroffenen Strassen genau ein Mehrverkehr von 3% stattfindet; bei einigen Strassen werden es 500% sein, bei anderen ev. nur 0,5 % und bei anderen gar nichts was für die Betroffenen genau dieser Strassen wohl wesentlich ist. Zudem sind weit mehr Ortschaften als nur Märstetten und Müllheim von mehr Lastwagenverkehr betroffen (z.B. Weinfelden, Wigoltingen, Wagerswil (ganz schlimm da Knotenpunkt), Engwang, Egelshofen, Illhart, Hefenhausen, Lamperswil, Engwilen, Sonterswil, Hattenhausen, Raperswilen). Der Werkverkehr gehört grundsätzlich auf die Schiene so wie in anderen Kantonen (Zürich) vorgemacht und vorgeschrieben wird, vor allem bei neuen Anlagen und bei Anlagen wie diesen, wo der grösste Teil des Materials ab anderen Werken (KVA, BSZ Tollenmatt, andere… die schon Bahnanschluss haben!) kommen wird! Ist das nicht möglich (wie beim Projekt hier), soll der Verkehr direkt auf die angrenzende Autobahn und nicht mit 40 Tönnern auf Nebenstrassen durch die Mitte zahlreicher Dörfer und Weiler. Der massive zusätzliche Lastwagenverkehr durch Weinfelden jedoch wird mit diesem Deponieprojekt nicht zu vermeiden sein sollte KVA- Schlacke deponiert werden (was ja vorgesehen ist).

2. Feststellung: Die Zufahrt und Erschließung zu diesem Standort bringt viele «Betroffene» mit sich, viel mehr als anderswo. Leider wird der Zufahrt/ Anlieferung von den Behörden meistens zu wenig Gewicht beigemessen; diese berufen sich nur auf die gesetzlichen Grundlagen (können ja auch nicht viel anders…) so wie die Initianten des Projekts (wollen nicht viel anderes)…

Fragestellung an die KVA: Sollte nicht mit einem möglichen Ausbau der KVA Weinfelden eine «verträgliche» Schlackenentsorgung geregelt werden? Gehörte dies nicht zum Konzept und Entscheid dazu genauso wie die Einsammlung und Anlieferung des Kehrichts? Immerhin reden wir hier von ca. 1/4- 1/3 der gesamthaft (hin-und weg zusammen) transportierten Tonnen…

9. Gemeinderat Wigoltingen begrüsst das Projekt

Aussage Toggenburger: «Der Gemeinderat Wigoltingen wurde von Anfang an involviert. Er steht dem Vorhaben grundsätzlich wohlwollend gegenüber.»

Fragestellung: Warum informiert der Gemeinderat Wigoltingen, der ja angeblich das Projekt unterstützt, seine Bürger nicht wie in anderen Gemeinden üblich (andernorts finden regelmässig Informationen an Gemeindeversammlungen und Kanton statt und sind entsprechende Dokumente auf der Webseite der Gemeinde) bei solchen Projekten obwohl der Gemeinderat angeblich schon seit über 9 Jahren (solange wird ja gemäss Broschüre Toggenburger schon geplant) Kenntnis der Projektdetails hat? Vertritt der Gemeinderat Wigoltingen die Interessen der Winterthurer Unternehmung Toggenburger oder die Interessen der Wigoltinger Bürger? Werden die Bürger von Wigoltingen und umliegenden Gemeinden vor vollendete Tatsachen gestellt?

Hier auf Seite 5 des Dorfblattes Wigoltingen was wir als Info des Gemeindrates Wigoltingen gefunden haben. Wer sich von ganzen drei Sätzen ein Bild von so einem Projekt machen kann ist wohl Hellseher. Wenigstens sieht man diesem Artikel an, dass der Gemeinderat Wigoltingen sich nicht gegen das Projekt gewehrt hat sondern dafür ist.

Feststellung ( Stand 13.6.2020):

Die Informationspolitik von Frau Wiesmann, Gemeindepräsidentin von Wigoltingen und Kantonsrätin SP, ist nicht nur praktisch nicht vorhanden sondern wenn Sie informiert bzw. Fragen beantwortet zu 90% Fakten- und Akten-widrig (siehe auch Deponie-Auswirkungen und Medienberichte) obwohl sie es besser wissen müsste. Die Informationen der Gemeinde und der Firma Toggenburger sind daher mit viel Vorsicht zu «geniessen».

10. Synergien bei Erschliessung

Aussage Toggenburger:«Die Erschliessung des Verkehrs sowie die Versorgung durch Wasser und Strom bringt für die Gemeinde interessante Synergien.»

Feststellung: Hier wird auch wieder nicht nachvollziehbar etwas behauptet. Es ist völlig klar, dass wenn man Leistungen, als privater oder als Unternehmen, von Werken bezieht man an diese bezahlen muss. Was daran besonders interessant für die Gemeinde sein soll wird nicht dargelegt weil wahrscheinlich dem auch nicht so ist (was für einen Grund gäbe es sonst Details dazu zu verschweigen).

11. Beteiligung Thurgauer Unternehmer

Aussage Toggenburger: «Ein Beteiligungsmodell mit Einbindung von regionalen Partnern und Verbänden verhindert ein privates Deponiemonopol und sichert den Deponiezugang für Thurgauer Unternehmen.»

Feststellung: Siehe weiter oben zum Monopol. Betreffend Monopol ist das wahrscheinlich das schlechteste, und nicht das beste, Projekt weil schon bestehende Monopole ausgebaut werden. Dieses Projekt ist intransparent (in 100% Toggenburger Hand) und damit nicht sehr vertrauenswürdig.

12. mögliche Deponieform/ Plan

Die in der Broschüre Seite 3+4 abgebildeten Pläne sind so unbrauchbar. Es ist offensichtlich, dass diese Pläne absichtlich so ausgeschnitten wurden aus Plänen, wo man sich ein Bild des Projekts machen könnte. Alle informativen Teile wurden entfernt.

Feststellung/ Vermutung: Es werden wichtige Informationen zurückgehalten damit zuerst eine rechtsgültige Situation (Eintrag im kantonalen Richtplan) geschaffen werden kann wo nachher die regionale Bevölkerung wie auch sämtlich Anstösser und Grundeigentümer nichts mehr zu sagen/ kritisieren haben. Im Thurgau sind wir es gewohnt zuerst eine politischen Prozess, auch auf Gemeindeebene, zu führen; ohne brauchbare Informationen ist das nicht möglich.

Sie möchten mehr über die Deponie Wigoltingen der Firma Toggenburger wissen und was auf Sie zukommt?

1. Stellen Sie Ihre bzw. die oben genannte Fragen dem Gemeinderat Wigoltingen! Dieser kann Ihnen weitere verlässliche Auskunft geben.

Gerne veröffentlichen wir die Antworten auf dieser Plattform damit diese für alle zugänglich werden. Senden Sie uns diese via die Kommentarfunktion. Wir prüfen alle Kommentare und Hinweise und veröffentlichen diese auf Wunsch auch anonym. Wir nehmen aber keine anonymen Hinweise entgegen.

2. Fragen Sie Anstösser der Toggenburger Anlagen BSZ Tollenmatt in Gachnang, Kieswerk Aadorf oder auch sehr gut vergleichbar Werk Hard in Neftenbach (wo sogar nächtliche Ruhestörung aktenkundig ist) mit welchen Emissionen zu rechnen ist und wie die Firma Toggenburger damit umgeht. Einfach mal auf Google Maps ein paar Nachbars-Adressen suchen, anrufen und nachfragen!

Hier z.B. ein Auszug aus dem Dorfblatt von Neftenbach vom Juli/ August 2019 Seite 6

https://www.landbote.ch/front/2000-leuten-den-schlaf-geraubt/story/31012909«

Hier die Seite von besorgten Bürgern zur Deponie Ruchegg Wiesendangen der Firma Toggenburger. Hier liegen wenigstens Pläne vor die man zu so einem Projekt erwarten würde. Nun wird auch die Strategie klar: Sobald der Richtplaneintrag geschehen ist wirds schwierig Einfluss zu nehmen und man wird auf den (teuren) Rechtsweg geschickt.

Die Henggarter wehren sich mit einer Petition gegen das Deponieprojekt der Firma Toggenburger.

Es ist hier wie bei jedem Betrieb, nicht jeder Unternehmer arbeitet gleich (gut) weshalb es am aussagekräftigsten ist, wenn man ähnliche Anlagen des gleichen Betreibers unter die Lupe nimmt. Weil der Materialumschlag, welcher die grössten Emissionen erzeugt, bei allen diesen Anlagen ähnlich stattfindet ist das auch sehr gut vergleichbar.

ES WIRD ZEIT, DASS DIESE «WUNDERTÜTE» GEÖFFNET WIRD DAMIT MAN SIEHT, UM WAS ES HIER WIRKLICH GEHT UND WER WELCHE INTERESSEN VERTRITT.

Freundliche Grüsse

Die besorgten Bürger

Über uns

Wir setzen uns für Wigoltingen, die Umgebung und den Thurgau ein:

Die besorgten Bürger.

Besuchen Sie auch https://depo-nie.net/

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Die Adresse unserer Website ist: https://depo-nie.blog.

Wir nennen uns «die besorgten Thurgauer Bürger» weil wir besorgt wegen Repressionen gegen uns, unseren Arbeitsplatz und unsere Geschäfte sind wenn unsere Namen bekannt werden.

Den selben Schutz möchten wir anderen bieten, welche mehr über das Deponieprojekt Wigoltingen erfahren und darüber diskutieren möchten.

Mehr dazu im Blog in der Diskussion.

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